Verzeichnisstruktur

Verzeichnisstruktur verschiedener Betriebssysteme

Als Verzeichnisstruktur (auch Verzeichnisbaum oder Ordnerstruktur) wird im engeren Sinn die hierarchische Gestalt des gesamten Dateisystems[1][2] eines einzelnen Computers bezeichnet und im weiteren Sinn ein Verzeichnisdienst für beliebige Objekte (wie z. B. Benutzer, Geräte, Dienste, Dateifreigaben und Pakete) eines Firmennetzes. Üblich ist eine Baumstruktur, die bei einer Wurzel beginnt und sich dann beliebig verzweigt.

Die Verzeichnisstruktur ist somit eine logisch strukturierte Abstraktion aller eingebundenen virtuellen oder physischen Dateisysteme[2] unter einem laufenden Betriebssystem und umfasst auch Pseudo-Dateisysteme (procfs, sysfs, …) und externe Ressourcen wie z. B. den Verzeichnisdienst eines Firmennetzes oder anderer Netzwerk-Ressourcen, wenn diese (als virtuelle Dateisysteme) eingebunden sind (z. B. ein Gmail-Postfach per GmailFS oder ein WebDAV-Cloudspeicher per davfs2[3]).

Der Begriff „Unix-Dateisystem“ bezeichnet historisch die gesamte (logische, teils per fstab strukturierte) Verzeichnisstruktur auf Unix-artigen Betriebssystemen,[1][2] obwohl es auch ein physisches Dateisystem mit dem Namen Unix File System (UFS) gibt.

  1. a b Aeleen Frisch: Unix System-Administration. O’Reilly Germany, 2003, 2: Die Unix-Philosophie, S. 66, Fußnote 13 (Volltext in der Google-Buchsuche – Hier bezieht sich der Begriff „Dateisystem“ auf den übergeordneten Verzeichnisbaum.): „Der Begriff Dateisystem bezieht sich somit zum einen auf den übergeordneten Verzeichnisbaum des Systems, der alle Festplattenpartitionen des Systems umfasst, auf die die Benutzer zugreifen können (wie in »das Unix-Dateisystem«), zum anderen auf die Dateien und Verzeichnisse auf den individuellen Festplattenpartitionen (wie in »ein Dateisystem auf einer Festplattenpartition einrichten« oder »das Benutzer-Dateisystem mounten«). Erst aus dem Kontext wird deutlich, welche der beiden Bedeutungen des Begriffs gemeint ist.“
  2. a b c Ray Duncan: Power Programming – Getting Acquainted with The Latest Version of OS/2: 1.2 (Part 2). In: PC Magazine. Band 9, Nr. 7. Ziff Davis, 10. April 1990, S. 317, What is a file system? (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): “The phrase ‘file system’ itself can be rather confusing, however, for it has two common but distinctly different meanings. When a physical storage medium is being discussed, the phrase refers to the manner in which data is formatted, organized, and indexed on the medium. … When file system is used with respect to software, it refers to the module of the operating system that translates requests from an application program—to open, create, read, write, or close a directory or named file—into requests that the low-level disk device driver can understand. That is, the file-oriented, logical requests… The software file system performs this translation with the aid of the tables, structures, and directories found in the physical file system.”
  3. https://savannah.nongnu.org/projects/davfs2

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search